Das Institut für jüdische Geschichte Österreichs

Die Aufgaben des Instituts umfassen die Erforschung der Geschichte und Kultur der Jüdinnen und Juden – sowie der diesbezüglichen Konstrukte – in den jeweils relevanten historischen Grenzen vom Mittelalter bis zur Gegenwart, außerdem die Edition von Primärquellen der Vormoderne, Publikations- und Vortragstätigkeit, universitäre Lehre sowie Citizen Science, Schulprojekte und Aktivitäten der Gedenkkultur.
Seit 2018 verlegt das Injoest |Steine der Erinnerung| für die Opfer der Shoah der vernichteten IKG St. Pölten. Sein |virtuelles Memorbuch| ist eine Anlaufstelle für internationale Anfragen. Das Institut betreut die niederösterreichischen Inhalte für die |„Digitale Erinnerungslandschaft“ (DERLA)| und vertritt diese auch für |erinnern.at|. Für die 2024 als Kulturbetrieb der NÖKU wiedereröffnete |Ehemalige Synagoge| bringt das Injoest wissenschaftliche Beratung der Ausstellungen und Veranstaltungen ein.

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Seit 2011 ist das Injoest an das |Institut für österreichische Geschichtsforschung| (IÖG an der Universität Wien) angebunden. Somit sind unsere Forschungsvorhaben in das Tätigkeitsprofil des IÖG integriert. Die wissenschaftliche Leiterin des Injoest, PD Dr. Martha Keil, ist mit der Durchführung dieser Aufgaben beauftragt. Rechtsperson des Injoest ist der gleichnamige gemeinnützige Trägerverein.

Neben wissenschaftlicher und kaufmännischer Leitung sind derzeit sieben Mitarbeiter/innen am Institut beschäftigt.

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35 Jahre Injoest

Am 28. Juni beging das Injoest in einem kleinen Festakt vor etwa 100 geladenen Gästen sein 35-jähriges Bestehen. Gastgeber im Rathaus St. Pölten war Bürgermeister Matthias Stadler, Grußworte sprachen Bundesminister Martin Polaschek (per Videobotschaft), Generalsekretärin Hannah Lessing und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. In seiner Rede „Herkunft Zukunft“ verband der Kulturwissenschaftler Ernst Strouhal die Würdigung unserer Arbeit mit seiner Familiengeschichte und einer klaren Aufforderung, die Koalition mit der FPÖ „bei nächster Gelegenheit“ zu beenden. Wir danken ihm herzlich, dass wir diesen wichtigen und berührenden Text auf unserer Website veröffentlichen dürfen, Sie finden ihn hier: |Ernst Strouhal - Herkunft Zukunft|

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Zahlreiche unserer Projekte, aktuell zu den NS-Lagern und zur NS-Euthanasie in NÖ, beschäftigen sich mit einer Zeit, in der die Zugehörigkeit zur „Volksgemeinschaft“, also zu den als „normal“ Definierten, über Leben und Tod entschied. Anlässlich unseres 35-jährigen Bestehens wollen wir daher ein weiteres Mal auf eine Selbstverständlichkeit hinweisen: Das Injoest versteht seine Arbeit auch als politische, es ist einer humanistischen Politik verpflichtet und verurteilt deshalb gerade im Blick auf die jüdische Geschichte Österreichs jede rassistische und menschenverachtende Politik, wie sie die Freiheitliche Partei Niederösterreichs vertritt und auch 2023 bereits mehrmals in Aussagen und Handlungen bekräftigte. Das Injoest lehnt deshalb selbstverständlich auch jede Koalition mit einer solchen rechtspopulistischen bis rechtsextremen Politik ab. Sie macht diese Positionen salonfähig und verhilft Rechtspopulisten letztlich an die Macht. Die Erforschung der jüdischen Geschichte Österreichs legt uns Verantwortung auf: Es gilt, wie dies die Linguistin Ruth Wodak, Jacques Chirac gegen Le Pen folgend, formuliert hat, einen Sperrgürtel, einen „Cordon sanitaire gegen rechts“ zu errichten, wie ihn auch Ernst Strouhal in seiner Rede fordert.

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30 Jahre Injoest

Im Jahr 2018, 30 Jahre nach unserer Gründung, konnten wir uns über die Zuerkennung des |Würdigungspreises für Wissenschaft des Landes Niederösterreich| freuen. Dieser wurde bei der Wissenschaftgala am 11. 10. 2018 von Frau Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner überreicht.

 

20-jähriges Bestehen

2008 feierten wir unser 20-jähriges Bestehen und nahmen dies zum Anlass, uns genderneutral von „Institut für Geschichte der Juden in Österreich“ in „Institut für jüdische Geschichte Österreichs“ umzunennen. Dank gilt dem BMWF, Abteilung für Gesellschaftswissenschaften, für die Unterstützung.

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Auch der Trägerverein, ehemals Verein für die Erforschung der Geschichte der Juden in Österreich, trägt nun den Namen „Institut für jüdische Geschichte Österreichs“ (Injoest).

Seit September 2008 ist in der Synagoge die Dauerausstellung „Bei uns war ein wirklich jüdisches Leben.| Die Kultusgemeinde St. Pölten und ihre Vernichtung“ zu sehen.

Mehr Informationen zu unserem Institut und unserer Arbeit finden Sie im Artikel |Zeitreisen. 20 Jahre Institut für jüdische Geschichte Österreichs| von Martha Keil in der Ausgabe von Juden in Mitteleuropa 2008.

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Vienna Jewish Studies Colloquium

Unser Institut ist Mitglied des „|Vienna Jewish Studies Colloquium|”.

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Das Vienna Jewish Studies Colloquium ist ein informelles Forum für Wissenschaftler*innen der Jüdischen Studien in Wien und Umgebung, um zusammenzukommen, ihre Forschung zu teilen und Ideen auszutauschen.  Das VJSC wurde im Jahr 2020 gegründet und hat neben unserem Institut vier weitere Mitgliedsinstitutionen:

 

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Wir trauern um...


Dr. Hans Morgenstern (1937–2023), sein Andenken zum Segen

Mit großer Trauer müssen wir uns von unserem Wegbegleiter und Freund Hans „Morgi“ Morgenstern verabschieden, der in der Nacht auf den 24.11. 2023 für immer eingeschlafen ist. Er war das Gedächtnis der Stadt St. Pölten und für unsere Forschungsarbeit eine unerschöpflich wertvolle Quelle. Seine kluge, kritische und humorvolle Präsenz hat mehr zum Gedenken an die vernichtete jüdische Gemeinde beigetragen als alle Beteuerungen des ,Niemals vergessen‘.

Wir verdanken ihm unendlich viel, er wird uns unendlich fehlen.

Hans Morgenstern 2019 © Injoest
 

Hier finden Sie die |Parte| und die |Trauerrede| für Hans Morgenstern von Martha Keil.

|Nachruf auf ORF Niederösterreich.|

 

Außerdem trauern wir um

Rektor Univ.-Prof. Dr. Günther Hödl

(17. Juni 1941–11. August 2005)
Präsident unseres Trägervereins

Univ. Prof. DDr. h. c. Kurt Schubert
(3. März 1923–4. Februar 2007)

Prof. Dr. h.c. Ulrich Trinks
(26. Februar 1930–29. Mai 2008)
Vorstandsmitglied

 

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